Aus der Dorfchronik Lichtenaus, welche im Rahmen der 525-Jahrfeier im Jahr 2009 herausgegeben wurde sowie der Kirchenakte Lichtenaus im Pfarramt Hummelshain sind folgende Informationen bekannt:
1730
Erbau der Lichtenauer Kirche unter Nutzung eines älteren Gebäudes
1824
In einer Stellungnahme vom 07.09.1824 schreibt Pfarrer Christian Gottlob Geißler an die Kircheninspektion Neustadt:
"Es befindet sich in der Kirche zu Lichtenau eine sehr kleine, alte und elende Orgel an der gar keine Stimmung mehr haftet und die besonders bei Veränderung der Witterung ein Gehäule macht, dass sie bei den Gottesdiensten oft gar nicht gespielt werden kann. Die Anschaffung einer Neuen ist wahres Bedürfnis, da wegen der schwachen Gemeinde der Gesang ohne Orgel schwer zu leiten ist. Die Bewohner des Ortes, als eines kleinen Walddörfchens, sind insgesamt arm und müssen sich ihr Brot mit Holzhacken und Verkaufung desselben kümmerlich verdienen, können also zur Anschaffung einer neuen Orgel nichts beitragen, daß ...[unleserlich]... aber ist in sehr guten Umständen und das Vermögen derselben beläuft sich, laut Schlußes voriger Rechnung, auf 1858 Thaler, sodaß die Anschaffung einer neuen Orgel gar nicht schwer werden würde, wenn wir die Rücklagen (?) einiger Jahre und die amtschulischen Reste, welche über 60 Thaler betragen, dazu verwendet würden. In der Hoffnung, daß die Anschaffung dieser Orgel unter den angeführten Umständen aus den Kirchen ...[unleserlich]... von hohen Vorgesetzten verwilligt werden wird, sind bereits 3 Anschläge von berühmten Orgelbauern gefertigt worden, von K. Schlegel in Triptis, K. Poppe in Roda und K. Gerhard in Dorndorf, unter denen aber wohl der letztere, der Gerhardische, augenscheinliche Vorzüge vor den beiden anderen haben mag. Diese gemachten Anschläge übersende ich hierbei einer Wohllöbe, der Kircheninspektion zur Ansicht und weiteren Prüfung, und sehe der Erfüllung meiner gemachten Anzeige freudig entgegen. Mit der vollkommensten Hochachtung unterzeichnet, Trockenborn den 6. September 1824"
1825
Instandsetzung der Kirche und Orgelneubau durch Christian Adam Gerhard aus Dorndorf/S., basierend auf dem Kostenanschlag vom 26.08. 1824
1855
Reparatur der Orgel (ohne weitere Benennung)
1911
Erneute Reparatur der Orgel durch Orgelbauer Löber aus Zeitz mit einem Kostenaufwand von 120 Mark. Da die Stimmung einen Ton zu hoch war wurde die Traktur umgehängt
1917
Ausbau der Prospektpfeifen (bis heute nicht ersetzt; Verkleidung durch Holzgitter in den Prospektgehäusefeldern)
1958
Renovierung der Kirche und Einbau eines elektrischen Winderzeugers
2003
Der Extremsommer verursacht Schwundrisse an Balg und Windladen, die Orgel galt seitdem als nicht spielbar, Kirche und Orgel sind seit längerer Zeit stark vom Holzwurm befallen
2007
Anschaffung eines Orgelpositivs mit 4 Registern als Ersatz für die seit 2003 schweigende Orgel
2009
Begasung des Kirchenraumes mit Hydrogencyanid durch die Fa. BHD GmbH in Dresden
2012
Ausbau und Reinigung des Pfeifenwerks durch Pfarrer Schlegel unter Mithilfe der Dorfgemeinschaft
2023
Seit Weihnachten 2023 Bemühungen von Richard Müller, die Orgel wieder zum Leben zu erwecken (siehe Orgelprojekt)